Ich wurde gefragt, wie man sich denn richtig informiert – einfache Frage, die aber doch ganz schön ins Detail geht. Folgender Text wurde mit Absicht ohne Beispiele geschrieben, um keine Meinungen vor zu geben.

Wann ist bei Informationen Vorsicht geboten?

Vorweg gehe ich kurz darauf ein, wann bei mir die Alarmglocken klingeln: Ich persönliche werde immer hellhörig, wenn jemand nur sein Fazit präsentiert, aber nicht die Gründe bzw. die Kette der verschiedenen Schlussfolgerungen, wie er oder sie zu diesem Fazit gekommen ist. Weiterhin halte ich es für inakzeptabel, wenn andere Personen komplett diffamiert werden bzw. komplett über einen Kamm geschoren werden. Nur weil eine Person mal etwas verkehrt gemacht hat oder mal gekündigt wurde, dann heißt das noch lange nicht, dass alles verkehrt war. Denn Fehler machen wir alle und wenn wir ehrlich zu uns sind, trifft das auf jeden zu.

Suche so viele Informationen wie möglich

Als erstes suche ich so viele Informationen zusammen, wie ich nur finden kann und bei diesem Vorgehen wird auch keine Quelle ausgeschlossen, d.h. ich gehe ergebnissoffen auf jegliche Information zu.

Ich sammle alle Informationen und versuche herauszufinden, wie derjenige auf diese Meinung bzw. Schlussfolgerung kommt. D.h. ich versuche quasi den Beleg für die Schlussfolgerung zu finden.

Kann ich die Belege zu genannten Schlussfolgerung in der Ursprungsquelle nicht finden, versuche ich Belege für die genannte Schlussfolgerung in anderen Quellen zu finden.

Qualität vor Quantität

Wichtig ist, dass man  die Quantität (also Menge) einer auffindbaren Information nicht als Maß der Richtigkeit nimmt – allein die Nachvollziehbarkeit einer Schlussfolgerung sollte Gradmesser der Qualität und der Richtigkeit einer Information sein. Sehr häufig werden Informationen einfach nur abgeschrieben bzw. etwas umgeschrieben, ohne diese vorher in Frage zu stellen.

Prüfe die Schlussfolgerung vor der Schlussfolgerung

Weiterhin suche ich dann ähnliche Information um das Thema herum, welche vielleicht nicht mehr direkt zum Thema gehören – aber doch indirekt mit der Information zu tun haben. Das Problem ist nämlich häufig, wenn ich eine Annahme treffe und basierend darauf weitere Annahmen aufbaue, dass man zu falschen Schlüssen kommen kann. D.h. ich überprüfe auch die Schlussfolgerungen vor den Schlussfolgerungen.

Verstehe die konträre Meinung

Gerade in sehr konträren Meinungen versuche ich, immer beide Meinungen komplett nachzuvollziehen. Dies ist häufig gar nicht so einfach. Wissen, das als “gesichert” gilt, weil es z.B. überall so publiziert wird, heißt noch lange nicht, dass dies richtig ist. In der Regel steckt hier die größte Recherchearbeit, da die Belege nur sehr selten genannt werden. Häufig führt mangelndes Wissen zu konträren Meinungen, da dem Verbreiter der Information in der Regel “anderes Wissen” fehlt oder gar keine Beachtung gefunden hat.

3 Schritte in die Zukunft denken

Weiterhin prüfe ich, was dieses Wissen in der Zukunft für negative und positive Folgen haben kann. Denn was jetzt vielleicht positiv ist, heißt noch lange nicht, dass es auch langfristig positiv ist.

Der Blick in Zukunft kann neue, bisher nicht beachtete Sichtweisen/Perspektiven aufbringen.

Meinungsbildung

Erst nach diesen Schritten sollte man sich eine eigene Meinung bilden – selbstverständlich erfordert dies einige Arbeit. Aber diese Arbeit lohnt sich, da man dann vernünftig diskutieren kann und so auch die Meinungen des anderen kennt. Da keine Person auf der Erde sämtliches Wissen vereint, wird es immer wieder zu konträren Meinungen kommen – Ziel sollte es aber sein, einen gemeinsamen Konsens zu finden. Dieser Konsens sollte natürlich eine gesunde Zukunft aller Lebewesen und der Umwelt als Ziel haben. Sobald Schaden entsteht muss geprüft werden, wie dieser Schaden ausgeglichen oder sogar verhindert werden kann.